„Dä Baador Hoinor wärd Achtzich“

Eines der großen Originale des Waghäuseler Stadtteils Kirrlach feiert am Montag, dem 19. Januar, seinen 80.Geburtstag: Heinrich Baader. Besser bekannt als „Baadä Hoinä“ und als sozial eingestellter Drehorgelmann.

Anlässlich seines 50. Geburtstag erhielt Heinrich Baader, Ehrensenator und langjähriges Mitglied der Kirrlacher Karnevalsgesellschaft, bei der Prunksitzung von seinem Freund und damaligen KiKaGe-Präsidenten Manfred Schuhmacher eine Drehorgel geschenkt. Spontan entschloss sich „dä Baadä Hoinä“ damit am Fastnachtssamstagauf dem „Platz am Kreuz“ für einen caritativen Zweck zu orgeln. Entstanden ist die Aktion „Herz ist Trumpf“, die seit 1985 insgesamt 283.135 Euro an verschiedene soziale Einrichtungen übergeben konnte.
Heinrich Baader darf am Ende seiner achten Lebensdekade auf ein bisher überaus erfülltes Leben zurückblicken. Das Kirrlacher Urgestein ist nicht nur eine närrische Frohnatur, sondern im örtlichen Vereinswesen auch tief verwurzelt. Er war 65 Jahre lang aktiver Sänger beim Liederkranz und wurde vom ältesten Kirrlacher Verein mit dem Ehrenbrief ausgezeichnet. Zudem ist er Träger der Goldenen Ehrenmedaille der Stadt Waghäusel. Auch der Ehrenbrief des FC Olympia Kirrlach hängt in seiner Wohnstube in der Hildastraße, wo sein guter „Hausgeist“ Ute Futterer das Kommando führt. Fünf Jahre lang – von 1965 bis 1970 – war er Vorsitzender der Olympianer. Schon früh pflegte er fastnachtliche Kontakte zum Wiesentaler Kienholzclub, deren Gründer Hermann Sälzler am Schmutzigen Donnerstag steter Gast in der gemütlichen Hofbar von Heinrich Baader war.
Auch als selbstständiger Versicherungskaufmann hatte es der Geburtstagsjubilar zu Ansehen gebracht. Dabei hatte er am 1. November 1949 zunächst eine Lehre als Blechner und Installateur begonnen, ehe dieser Berufswunsch nur knapp zwei Monate später zunichte gemacht wurde. Grund war ein unverschuldeter Unfall auf der Heimfahrt von der Bruchsaler Gewerbeschule, als er am 9. Januar 1950 von einem Auto angefahren wurde und infolgedessen sein linker Arm gelähmt blieb. Daraufhin begann er eine Lehre als Versicherungskaufmann bei der Allianz in Mannheim und machte sich Jahre später selbstständig.
Kurt Klumpp

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